Für die Übungen macht es Sinn die Sitzposition vorher einzustellen
gehe zu Modul 1: SitzpositionFür die Überwindung einer Treppe oder Stufe ist es wichtig, dass Sie die Grundfertigkeiten (Kippen und Balancieren) sehr gut beherrschen. Eine Treppe mit wenigen Treppenstufen können Sie vorwärts bewältigen. Eine lange Treppe rückwärts nur mit Hilfe des Geländers herunter zu fahren, sollten Sie nur im Notfall ausprobieren. Die Treppe oder die Fußstützen halten dieser Belastung auf lange Sicht nicht stand. Zudem müssen Sie im Vollbesitz ihrer Hand- und Fingerfunktion sein. Auf Grund der Schwere der folgenden Übungen sollten Sie unbedingt eine Assistenzperson einbinden. Am besten üben Sie zunächst an Treppen mit ein bis zwei Stufen und Geländer. Bevor Sie beginnen, müssen sie kontrollieren, ob das Geländer für Ihre Armlänge gut zugänglich ist und ob das Geländer bis zum Ende der Treppen reicht.
Die Technik sollte anfangs an nur einer Stufe durchgeführt werden, um den ersten Schritt, das balancierte Stehen, sicher einzuüben. Ziel dieser Übung ist es, direkt an einer Stufe auf zwei Rädern stehen zu bleiben.
Vorab ist es wichtig zu erwähnen, dass es einfacher ist, breitere Treppenstufen mit geringer Höhe herunter zu fahren. Durch die größere Fläche ist es möglich Erholungspausen zwischen den Stufen einzubauen und den Rollstuhl erneut auszurichten. Je tiefer und höher die Stufen sind, desto schwieriger wird es für Sie sein, sich und den Rollstuhl zu halten.
Durch kontrolliertes Halten der einen Hand am Geländer und zeitgleiches Lenken der anderen Hand am Greifreifen soll der Rollstuhl kontrolliert die Treppen heruntergleiten. Wichtig ist, dass Sie das Geländer zu keinem Zeitpunkt loslassen dürfen.
Nachdem ein bis zwei Treppen erfolgreich befahren wurden und Sie sich sicher fühlen, können Sie nun anfangen die Anzahl der Treppenstufen zu erhöhen und so realistische Bedingungen zu schaffen. Die anderen Techniken, wie man beispielsweise Treppen eigenständig mit Hilfe des Geländers herauf fährt, werden nicht näher beschrieben, da sie selbst für sehr erfahrene und geübte Rollstuhlfahrer*innen sehr anspruchsvoll sind.
Wie in Punkt 4 erklärt, werden über kurz oder lang Verschleißspuren an Ihrem Rollstuhl und an der befahrenen Treppe zu erkennen sein. Im Idealfall bleiben alle wichtigen Teile intakt und es entstehen nur Lackkratzer. Allerdings sollte nach jeder Treppenfahrt rückwärts der Rollstuhl genau betrachtet und geprüft werden. Ein defekter Rollstuhl kann zu ernsten Problemen führen.