Tipps

Für Helfende

  • Zeigen Sie Verständnis für mögliche Ängste.
Sie sollten bestehende Ängste nicht bagatellisieren, sondern als wichtige Fähigkeit für die Vermeidung von Gefahren akzeptieren. Das gemeinsame Verbalisieren der Angst ist ein erster Schritt diese abzubauen: z.B. „Ich weiß, dass du Angst hast, aber ich helfe dir so, dass du nicht umkippen kannst.“ Durch die sukzessive Bewältigung der Bewegungsaufgaben wird die Angst nach und nach geringer werden.
  • Richten Sie Ihre volle Konzentration auf die übende Person.
Die übende Person verlässt sich darauf, dass Sie immer bereit sind, ihr zu helfen, sobald sie z.B. das Gleichgewicht verlieren sollte. Fällt die Person um, weil Sie gerade abgelenkt waren, kommt dies einem Vertrauensbruch gleich, der möglicherweise sogar die Verweigerung des /der Übenden zur Folge haben kann. Daher sollten Sie immer mit voller Konzentration und Aufmerksamkeit bei der Sache sein.
  • Kommunizieren Sie viel miteinander.
Weisen Sie die übende Person auf die konkreten Hilfestellungen hin: z.B. „Spüre meine Hände an deinen Schultern und mein Bein, das dich davor schützt umzufallen.“ Dies hilft Vertrauen zu fassen und sich der vorhandenen Hilfestellungen bewusst zu werden.
Verbalisieren Sie jede Aktion, bei der Sie den Rollstuhl in irgendeiner Form bewegen: für die andere Person ist es beispielsweise sehr unangenehm, wenn der Rollstuhl ohne Vorankündigung in die Überkippstellung verlagert wird (z.B. „Achtung, ich kippe jetzt den Rollstuhl“).
Bei Aufgaben wie dem gemeinsamen Treppensteigen sollten Sie Kommandos absprechen, festlegen, wer diese Kommandos gibt und was auf das Kommando gemacht wird. Je besser Ihre Absprachen sind, desto leichter wird Ihnen und der übenden Person die Aufgabe fallen.
  • Achten Sie generell darauf, dass Sie mit einfachen und vielleicht schon bekannten Übungen beginnen und sich dann immer weiter steigern. Dadurch können Sie gemeinsam Erfolgserlebnisse machen und sind motiviert auch die anderen Aufgaben zu meistern.
    Überlegen Sie gemeinsam, in welchen Alltagssituationen Sie die gelernten Techniken anwenden können. Wenn möglich, üben Sie die Techniken dann direkt in diesen Situationen (z.B. eine Kante überwinden um zum Supermarkt zu kommen, den die übende Person sonst alleine nicht erreichen würde).

Für Übende

  • Üben Sie Techniken zunächst immer mit einer Person, die Sie sichern kann und Ihnen hilft. Dadurch vermeiden Sie Unfälle und fühlen sich insgesamt sicherer und entspannter.
    Überlegen Sie sich gemeinsam mit Ihrer helfenden Person, wie man die Hilfestellungen wie z.B. beim Treppensteigen erklären kann, sodass auch unerfahrene Personen Ihnen schnell und sicher helfen können, wenn sie darauf angewiesen sind.
  • Suchen Sie sich einen Sportverein. Das regelmäßige Sporttreiben wird Ihre Kondition verbessern und sich positiv auf Ihren Alltag auswirken. Zudem treffen Sie dort andere Rollstuhlnutzer*innen, die Ihnen möglicherweise Tipps geben können.
Unser Projektteam unterstützt Sie gerne bei der Wahl einer Sportart und der Suche nach einem Sportverein.
  • Üben, üben, üben: Nutzen Sie jede Möglichkeit im Alltag, um zu üben. Je häufiger Sie bestimmte Techniken üben, desto schneller werden Sie diese erlernen und irgendwann ausführen können, ohne darüber nachzudenken.